Oberliga
Samstag, 20.04.2024 11:47 Uhr | Ingo Poppen

„Die Kickers-Fans geben uns sehr viel Energie“

Torhüter Isaak Djokovic freut sich auf das erste Heimspiel seit dem 23. März / 21-Jähriger kehrte in Bornreihe zwischen die Pfosten zurück

Die gute Nachricht kam unverhofft - und mitten in einer Vorlesung. Als am Dienstag ein verpasster Anruf von Christian Meyer auf seinem Handydisplay angezeigt wurde, wusste Isaak Djokovic noch nicht genau, worum es gehen könnte. „Ich habe ihn dann in einer Pause zurückgerufen“, sagt der Torhüter von Kickers Emden, der an der Hochschule Emden/Leer International Business Administration studiert. Sein Torwart-Trainer sagte dem 21-Jährigen schließlich, dass er im Auswärtsspiel bei Blau-Weiß Bornreihe in den Kickers-Kasten zurückkehren würde. „Die Entscheidung hat mich natürlich sehr glücklich gemacht“, sagt Djokovic. Nach dem Telefonat war „Organisation und Personal“ im Hörsaal abgehakt - stattdessen kreisten die Gedanken des Keepers deutlich mehr um den kommenden Gegner.

Bei seinem Comeback blieb Djokovic ohne Gegentreffer und feierte mit seinen Teamkollegen den 13. Sieg in Serie. „Jedes Zu-Null-Spiel ist sehr wichtig, gerade fürs Selbstvertrauen“, sagt der 21-Jährige. „Wenn man ein paar Mal auf der Bank sitzt, verliert man seinen gewohnten Rhythmus - deshalb bin ich extrem froh über das 1:0.“ Seinem sechsten Oberliga-Spiel mit „weißer Weste“ soll am Samstag Nummer sieben folgen, wenn Kickers den Rotenburger SV empfängt (18 Uhr). Für Djokovic und Co. ist es das erste Heimspiel seit dem 23. März - anschließend gab es vier Auswärtspartien in Folge. „Ich freue mich riesig auf die Kulisse im Ostfriesland-Stadion“, sagt der Schlussmann. „Die Atmosphäre ist einfach besonders - unsere Fans geben uns damit sehr viel Energie.“

Djokovic erlebte die spezielle Stimmung vor heimischem Publikum in diesem Jahr erst einmal aktiv zwischen den Pfosten - beim 5:0 gegen Schöningen in der Emder Auftaktpartie 2024. Anfang März verletzte sich der 21-Jährige an der Hand. Wegen eines verstauchten Fingers verpasste Djokovic eine Partie komplett und musste anschließend sechsmal Moritz Onken den Vortritt lassen. „Es war natürlich ein blödes Gefühl, auf der Bank zu sitzen“, sagt er. „Mir blieb nur, weiter hart zu trainieren und mich von der besten Seite zu präsentieren.“ Djokovics Hoffnung war klar: „Ich wollte möglichst schnell wieder spielen und der Mannschaft mit guten Leistungen helfen.“

Das gelang ihm am Mittwoch in Bornreihe - zu einer wirklichen Parade wurde er in der Partie beim Abstiegskandidaten allerdings nicht gezwungen. Einen ähnlich ruhigen Abend wünscht sich der Kickers-Keeper auch am Samstag. „Ich erwarte aber einen hoch motivierten Gegner“, sagt er. „Natürlich will nun jede Mannschaft unsere Siegesserie beenden.“ Außerdem benötigen die Rotenburger im Kampf gegen den Abstieg jeden Zähler. Aktuell beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz drei Punkte. Der RSV gewann sein Heimspiel gegen Schlusslicht Eilvese am vergangenen Sonntag mit 3:2 und holte zuvor im Derby beim Heeslinger SC ein 1:1. So endeten übrigens auch die RSV-Gastspiele bei Lupo Martini Wolfsburg und in Hildesheim.

Die Rotenburger haben somit bewiesen, dass sie Favoriten ärgern können. Damit genau das dem Tabellen-13. im Ostfriesland-Stadion nicht gelingt, muss Kickers „einen sehr konzentrieren Auftritt“ hinlegen, wie Isaak Djokovic meint. Der Torhüter nennt aber auch weitere wichtige Zutaten des Emder Erfolgsrezeptes: „Selbstbewusstsein, Mut, Zug nach vorne.“ Und natürlich defensive Stabilität, zu der auch der 21-Jährige seinen Teil beitragen möchte - immer auf der Jagd nach dem nächsten Zu-Null-Spiel.

Kickers Emden

1. Mannschaft

4:0 (2:0)

Rotenburger SV

1. Mannschaft

90'
Tor
Tor
65'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
46'
Tor
Tor
42'
Tor
Tor
29'
Tor
Tor
Aufstellung
BSV: Djokovic, Stöhr, Herbst, Kaissis, Steinwender, Schiller, Steffen, Siderkiewicz, Steffens, Engel, Jabbie
RSV: Hasch, Chwolka, Diop, Arnhold, Muniz, Denker, Prüße, Chwolka, Bossert, Yeboah, Flohr